Die Forschungsministerin Theresia Bauer (Die Grünen) gab auf dem Forschungstag 2013 der Baden-Württemberg-Stiftung ein paar interessante Statements und Fakten.

Mit einem F+E-Anteil am Bruttoinlandsprodukt von 5,1 Prozent stehe BW in Deutschland und Europa in der Spitzengruppe, gab Bauer zu Protokoll.

Für eine grüne Politikerin gab sie einige interessante Einsichten in ein offenbar gewandeltes Technik- und Wissenschaftsverständnis: "Jeglicher Fortschritt ist heute wissenschaftsgetrieben. Jeder Fortschritt braucht die Wissenschaft", erklärte die Ministerin. Es gebe keine Denk- und Forschungsverbote.

Die wissenschaftliche Erkenntnis sei überdies ein Wert an sich, "weder gut noch böse" (Bauer). Am Punkt der Anwendung ist dann eine Bewertung gefragt. "Da sollte sich die Öffentlichkeit beteiligen", sagte Bauer.

Bauer räumte ein, dass die Basisfinanzierung der Hochschule "schwächele", und forderte eine ausreichende Grundfinanzierung.

Der Forschungsfreiheit stellte Bauer die Verantwortung des Forschers gegenüber der Gesellschaft als andere Seite einer Medaille heraus. "Wissenschaftler sind der Gesellschaft gegenüber verantwortlich." Darüber hinaus müssten Forschungsergebnisse frei zugänglich sein.

Kommentar: Bauer singt also ein Lied auf die Forschungsfreiheit, lässt den öffentlich geförderten und angestellten Forscher an der langen Leine auslaufen, holt ihn aber gleichzeitig über die Verantwortung mit dem Lasso wieder zum gesellschaftlich-politisch Gewünschten wieder heran. Was sie verschweigt: Forschungsfreiheit braucht Ressourcen - meist finanzieller Art. Doch über die Förderprogramme der Politik und die Programmforschung der Baden-Württemberg Stiftung sind die Weichen klar gestellt - Forschungsfreiheit hin oder her. Neue Wege wie sie etwa das Freiburger Institut for Advanced Study (FRIAS) beschreiten wollte, wurden leider durch die Exzellenzinitiative wieder abgewickelt.


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